Ich bin Autodidakt, oder Callejero wie man in Spanien sagen würde.

Nachdem ich mit elf oder zwölf Jahren die John Pears Gitarrenschulen endlich durch hatte und sowohl „This Land is your Land“ wie auch „Blowing in the wind“ begleiten konnte, habe ich nur noch vor meinen LPs gesessen und abgekupfert was ging. Mit Vorliebe Status Quo.

Francis Rossis Gitarrensoli sind für mich nicht zu toppen. Alles hat Melodie, kein stumpfes Gedudel oder Akrobatik.

 

Dann kam Rory Gallhager, Led Zeppelin, Deep Purple, Steely Dan, Tom Waits, Frank Zappa und natürlich die ganzen Blueser wie, T.Bone Walker, Luther Alison, Muddy Waters, John Lee Hooker, Lightning Hopkins, Rober Johnson u.s.w.

 

Die Liste ist endlos, weil ich nie aufgehört habe zuzuhören und bis heute einige musikalische Ausflüge gemacht habe, die mir viel gebracht und mich natürlich auch beeinflusst haben.

 

Von Werner Lämmerhirt habe ich Folkpicking gelernt und später von Baden Powel einiges über Bossanova. Baden Powel ist für mich bis heute der mit Abstand beste Brasilianische Gitarrist. Die Art wie er gespielt hat ist unnachahmlich. Nie sehr sauber, aber bitter-süß und keiner klingt so wie er.

 

Irgendwann habe ich dann angefangen nur noch Jazz zu hören.

Komischerweise haben mich Jazzgitarristen nie so sehr interessiert.

Obwohl Leute wie Joe Paas, Georg Benson, John Abercrombie, John Scofield oder Wes Montgomery natürlich unglaubliche Musiker sind und fantastische Musik veröffentlicht haben, hat mich Kontrabass, Piano, Vibraphon und Schlagzeug im Jazz mehr interessiert.

Wer mich als Gitarrist im Jazz beeinflusst hat, ist Kevin Eubanks, wenn er Akustikgitarre spielt. Ein Hammer!

 

Als ich mich dem Flamenco verschrieben habe, kamen ganz neue Einflüsse auf mich zu.

Nachdem ich einen Workshop bei Tomatito und einige Stunden bei Fernando Moreno in Jerez hinter mich gebracht hatte, war eine ganz gute Grundlage da. Aber der Hammer hängt verdammt hoch und die Einflüsse sind vielschichtig.

Von Paco de Lucia, Vicente Amigo, Gerardo Nunez, Moraito oder Tomatito bis hin zu den Sängern wie Camaron, Duquende, Diego el Cigala, El Pele und so weiter und so weiter. Endlos viele gute Musiker.

 

Im Flamenco habe ich am meisten über Gitarre spielen gelernt und vielleicht über Musik im Allgemeinen, denn die Spanier sind sehr offen für Fusion.

 

Bis heute bin ich so oft es geht in Jerez de la Frontera und habe ein paar gute Freunde dort. Jedes Mal lerne ich was Neues und die Gitarristen dort werden immer besser. Unglaublich.

 

Die Quintessense aus allem was ich gelernt habe ist aber, dass gute Technik eine wichtige Grundlage ist.

Zuhören und verstehen ist aber das Wichtigste und die beste Musik hat oft wenig Noten und nur drei Akkorde. Dafür gibt es viele gute Beispiele.

 

Irgendwann ist mir aufgefallen, dass mir die Musiker am besten gefallen, die bereit sind für ihren Ausdruck den „Schönklang“ aufzugeben und mit Eiern spielen. Dazu gehört Tom Waits genauso wie Baden Powel, Kevin Eubanks im Jazz oder als Flötist Jorge Pardo, im Flamenco ist es Tomatito.

 

                They all play what they feel and that´s it!